Jason Wong, Analyst des IT-Beraters Gartner hat im März 2017 eine Ambitionierte Prognose in die Welt gesetzt: 2020 würde die Hälfte aller konventionellen mobilen Apps durch Progressive Web-Apps (PWA) ersetzt sein. Die Handlungsempfehlung, die sich für IT-Entscheider daraus ableiten ließ lautete also nicht ob man PWAs zum Teil seiner digitalen Strategie machen sollte, sondern wann man es am besten tun sollte.
Eine Progressive Web-App – kurz PWA – ist vereinfacht ausgedrückt eine Webseite, die sich anfühlt wie eine App. Sie besitzt Elemente und Funktionen, wie man sie von klassichen Smartphone-Apps kennt, zum Beispiel einen Statusbalken oder eine Navigationsbar mit verschiedenen Steuerungsbuttons. Außerdem lassen sich PWAs unter der Verwendung sog. Service-Worker auch offline nutzen und mit eigenem Icon in die App-Sammlung auf dem Smartphonebildschirm ablegen.
Die Vorteile von PWAs sind eindeutig: Im Gegensatz zu nativen, also konventionellen Smartphone-Apps, sind Progressive Web-Apps plattformunabhängig und können wie Webseiten mit HTML5, CSS und Javasscript erstellt werden. Mit React und Vue.js haben sich zudem zwei recht einfach zu erlernende JavaScript Frameworks etabliert, die die Entwicklung von PWAs deutlich vereinfachen und weiter professionalisieren.
Dass die Prognose von Gartner sich bisher nicht erfüllt hat, liegt an zwei grundlegenden Problemen:
Erstens ist die versprochene Plattformunabhängigkeit noch nicht gänzlich gewährleistet. So hat sich die generelle Nutzbarkeit von PWAs auf Apple Geräten erst durch mehrere kleinerer Updates im Jahre 2018 durchgesetzt.
Zweitens sorgt die Verfügbarkeit von PWAs und die damit verbundene Umgehung der App-Stores, allen voran bei Apple und Google, für Widerstand.
Dennoch liegt der Vorteil der PWAs für Unternehmen klar auf der Hand: die Plattformunabhängigkeit spart Entwicklungskosten. Die Umgehung der App Stores sorgt für eine schnelle und unkomplizierte Bereitstellung neuer Funktionen. PWAs haben ihre Stärke dort, wo gelegentliche Nutzer auf dem Plan gerufen werden. Gerade bei Webseiten und Diensten, die nicht täglich von Nutzern angesteuert werden und für die die Nutzer daher auch keine eigenständige App aus dem Store laden würden, spielen PWAs ihren Vorteil aus. Statt eine App zu laden, kann der Nutzer bequem über den Besuch der Webseite eine App-Erfahrung haben.
So spielen Progressive Web-Apps insbesondere im Online-Handel als Ergänzung oder als Ersatz zum Online-Shop ihre Stärken aus. Das Nutzererlebnis kann durch eine Web-App signifikant gesteigert werden, was wiederum zur Verbesserung der Conversion-Rate und steigenden Verkäufen führt.
Übrigens: Als Vue.js Entwickler unterstützen wir Sie bei der Planung, dem Design und der Entwicklung Ihrer Web-App.
Für gute VerkäuferInnen ist insbesondere eine Eigenschaft entscheidend: sie kennen ihre Kunden. Was zunächst klingt wie eine Floskel ist im Alltagsgeschäft eine Kunst und unterscheidet sich vom Offline- zum Online-Geschäft stark. Betritt ein Kunde zum Beispiel ein Bekleidungsgeschäft muss er nicht ein Wort sagen um schon eine Menge an Informationen an das dortige Verkaufsteam preiszugeben. Man kennt mindestens sofort:
Je ausgeprägter das Gespür des Verkaufsmenschen ist, desto mehr unterschwellige Informationen bekommt er oder sie:
All diese Informationen können im nachfolgenden Verkaufsgespräch genutzt werden. Der/die VerkäuferIn kann sich also optimal auf den/die KundIn einstellen, regionale Gepflogenheiten in das Gespräch einbeziehen, eine Vorauswahl an Produkten treffen und so das optimale passende Produkt anbieten.
Übertragen auf das Online-Geschäft wissen wir von den Besuchern eines Web-Shops erst einmal: nichts!
Nichts über seinen potentiellen Kunden zu wissen bedeutet erst einmal, dass wir die Produktpallette ungefiltert anbieten und die Ansprache allgemein halten müssen. Beides geht zu Lasten der Conversion-Rate.
Aber wissen wir wirklich nichts über unsere Besucher / potentiellen Kunden? Das Stichwort heißt Tiny Customer Data. Gemeint ist die Sammlung und Auswertung von Mikrointeraktionen eines Kunden und das ziehen von Rückschlüssen daraus.
Mikrointeraktionen können sein:
Auf den ersten Blick unpektakuläre Daten. In der Auswertung lassen sich daraus jedoch interessante Rückschlüsse ziehen: die Art, wie eine Webseite bedient wird lässt zum Beispiel Rückschlüsse auf das Alter oder die Fähigkeiten des Users zu. Daraus lassen sich Clustergruppen bilden mit deren Informationen sich die Ansprache oder die Produktauswahl schon signifikant vorfiltern lässt.
Es sind nicht immer die klassischen Online-Shops, die Verkäufe generieren. In den letzten Jahren haben insbesondere die Sozialen Netzwerk ihre Reichweite genutzt und sich in digitale Verkaufsplattformen verwandelt. Über integrierte Online-Shops haben Händler dort die Möglichkeit ihre Produkte direkt an die Frau oder Mann zu bringen ohne diese erst auf den eigenen Online-Shop locken zu müssen.
Die Losung auch hier: es dem Kunden so einfach wie möglich machen, ihn dort zu bespielen wo er sich aufhält und noch dazu auf den Datenschatz der sozialen Netzwerke zugreifen zu können.
Doch ein weiterer Akteur betritt die Bühne: die E-Mail. Schaut man sich die stark wachsende Branche der Online-Coaches, Berater oder Kursanbieter an, findet man dort zahlreiche Akteure, die ihre Klienten mit Hilfe stark opersonalisierter Mails bespielen und diesen Kanal auch gezielt für die Buchung von Kursen, Caching-Terminen, etc. nutzen.
Auch hier ist die persönliche Ansprache und der bestmögliche Zugang zum Kunden entscheidend. Mit Hilfe des frei verfügbaren Open Source Tools Mautic ist es beispielsweise möglich solche Marketingautomationen zu betreiben. E-Mail Empfänger lassen sich in Interessenssegmente einteilen und durch minutiös getimte Mailkampagnen bespielen. Landingpages können erstellt und alle Interaktionen detailliert getrackt werden.
Die Kundensegmente lassen sich so immer tiefer verfeinern, die Ansprache also immer weiter personalisieren.